Spanien Mehrwertsteuer auf 18% ab 2010

Im Juli 2010 soll die Mehrwertsteuer in Spanien um zwei Prozent auf 18 erhöht werden. Die spanische Regierung will damit dem Haushaltsdefizit entgegenwirken. Das Sozialsystem soll in der Vorstellung der sozialistischen Minderheitsregierung nicht darunter leiden.
Im Kampf gegen das steigende Haushaltsdefizit will Spanien an der Steuerschraube drehen. Die Mehrwertsteuer werde im Juli nächsten Jahres von 16 auf 18 Prozent angehoben, kündigte die Regierung in Madrid an. Auch die Kapitalertragssteuer werde steigen. Mit den Steuererhöhungen sollten insgesamt elf Milliarden Euro eingenommen werden. Die Regierung peilt in dem am Samstag vorgelegten Haushaltsgesetz für 2010 ein Defizit im zentralen Staatshaushalt von 5,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an. Die Minderheitsregierung der Sozialisten muss sich aber auf harte Verhandlungen einstellen, um das Gesetz durchs Parlament zu bekommen. Ein Scheitern dürfte sie in eine politische Krise stürzen.

Das Defizit des gesamten öffentlichen Haushalts – also mit den Sozialsystemen und den Budgets der Regionalregierungen – werde 2010 auf 8,1 Prozent des BIP zurückgehen. In diesem Jahr rechnen Experten mit einem Haushaltsdefizit von nahe zehn Prozent, was auf ein massives Konjunkturprogramm in Zeiten der schweren Wirtschaftskrise zurückgeführt wird. Bisher war die Regierung in Madrid für 2010 von 8,4 Prozent ausgegangen. Das hatte Zweifel an der Entschlossenheit Spaniens ausgelöst, die Defizitquote wieder auf die im Europäischen Stabilitätspakt geduldeten drei Prozent zu senken.

Die spanische Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,6 Prozent und hofft für kommendes Jahr auf eine Erholung. Spanien hat mit der höchsten Arbeitslosenrate Europas von 18 Prozent zu kämpfen.

Spanische Starpianistin Alicia de Larrocha tot

Alicia de Larrocha galt als eine der besten Pianistinnen des 20. Jahrhunderts, aber ein Star wollte die Spanierin nie sein.

Mit ihrer bescheidenen Art war die Musikerin, die am Wochenende im Alter von 86 Jahren in ihrer Heimatstadt Barcelona gestorben ist, eine Anti-Diva.

Wenn sie die Bühne betrat, wirkte die Pianistin mit der kleinen Statur wie ein Mädchen, das sich verlaufen hat. Aber sobald sie zu spielen begann, wurde sie zu einer Musikerin, die mit ihrer Virtuosität sogar einen so gestrengen Kritiker wie Harold C. Schonberg beeindruckte. Dieser schrieb dereinst in der «New York Times»: «Sie ist eine wunderbare Pianistin, ja noch mehr: Sie ist eine Künstlerin.»

Die «Königin der spanischen Klaviermusik», wie «The Washington Post» sie nannte, hatte bereits mit drei Jahren Klavierunterricht erhalten. Als Sechsjährige gab sie ihr erstes Konzert auf der Weltausstellung in Barcelona. Mit elf Jahren trat sie mit dem Madrider Symphonie-Orchester auf, mit 17 ging sie erstmals auf Tournee. 1950 heiratete sie den Pianisten Juan Torra. Während sie in aller Welt Konzerte gab, blieb ihr Mann daheim, kümmerte sich um die Kinder und managte das Konservatorium der Musikerin.

In den 60er Jahren gab die «katalanische Weltbürgerin» bis zu 120 Konzerte im Jahr, viele davon in den USA und Japan. Vor sechs Jahren beendete sie ihre Karriere mit einer Abschiedstournee. Larrocha nahm Dutzende von Schallplatten auf und erhielt zahllose Auszeichnungen, darunter zwei Grammy-Preise, den Nationalen Musikpreis Spaniens und den renommierten Prinz von Asturien Preis.

Die Spanien Nachrichten verabschieden sich von einer großen Pianistin.

Real Madrid will chinafreundliche Anstoßzeiten

Spaniens Rekordmeister Real Madrid fordert zur verbesserten Fernsehpräsenz in China frühere Anstoßzeiten in der Primera Division. Auch China soll am Fußballerlebnis Teil haben.

Hohes Interesse auf dem chinesischen Markt finden Spieler wie Kaka und Cristiano Ronaldo.

Der spanische Rekordmeister Real Madrid will auch in China Geld verdienen und fordert deshalb eine frühere Anstoßzeit für Punktspiele in der Primera Division. Real und auch andere Topclubs wie der FC Barcelona spielen in der Liga häufig erst um 22.00 Uhr und damit um 04.00 Uhr nachts in Peking. Die Chinesen stehen für so ein Ereignis nicht extra auf und den Fußballmeistern entgeht ein Land mit hoher Bevölkerungsdichte.

"Wir glauben, dass es der spanischen Liga im Wettbewerb sehr gut tun würde, wenn wir die Möglichkeit hätten, zu einer angemessenen Ortszeit in China spielen zu können", sagte Reals Klubdirektor Emilio Butragueno. Gerade die prominenten Neueinkäufe wie Cristiano Ronaldo oder Kaka hätten Real und anderen Teams die Chance gegeben, ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt zu vergrößern.

Falls die Übertragungszeiten verändert werden sollten, erfahren Sie es natürlich sofort hier, bei den Spanien Nachrichten.

Todesflieger in Spanien verhaftet worden

In Valencia wurde heute der Pilot der Billigfluglinie Transavia aus dem Cockpit heraus festgenommen. Von argentinischen Behörden wurde der Haftbefehl gestellt, weil er während der Millitärdiktatur in Argentinien (1976-1983) an Todesflügen beteiligt gewesen sein soll. 2.000 Opfer der Militärjunta waren damals betäubt und aus dem Flugzeug heraus ins Meer geworfen worden. Der Pilot soll in vier Fällen am Steuer einer solchen Maschine gesessen haben – diese vier Verbrechen forderten 1.000 Menschenleben.

Argentinien wird die Auslieferung des Piloten beantragen, der mittlerweile neben der argentinischen auch die niederländische Staatsbürgerschaft hat.

Laut Aussage verschiedener Kollegen des Piloten hatte diese schon in der Vergangenheit mit den Todesflügen geprahlt.

Der Arbeitgeber des Piloten, die Fluggesellschaft Transavia hält sich bedeckt, bestätigt aber die Verhaftung des Piloten. Die Polizei habe zugeschlagen, da bekannt war, dass der Pilot überlicherweise die Strecke Amsterdam-Valencia fliegt.

In Spanien sorgten die „Todesflüge“ für Aufsehen, als der argentinische Marineoffizier Adolfo Scilingo ein Geständnis ablegte. Er gab zu, in den 90er Jahren an den Flügen beteiligt gewesen zu sein. Der Militärvikar habe den Abwurf der Regimegegner als einen „christlichen Tod“ bezeichnet. Die katholischen Geistlichen hätten Ihren Segen auf den Massenmord gelegt. Sclilingo wurde 2005 vom Nationalen Gerichtshof in Spanien zu 640 Jahren Haft verurteilt.

Welche Strafe der Pilot aus Amsterdam/Valencia zu befürchten hat steht noch nicht fest. Die Spanien Nachrichten werden Sie weiter informieren.

Schnelle Züge aus Spanien beeindrucken Schwedens König

Der 63 Jahre alte schwedische Monarch Carl XVI. Gustaf war zu Besuch im spanischen Madrid. Dort informierte er sich über das örtliche Schnellbahnnetz. 90 Minuten legte er 314 Kilometer in der Schnellbahn zurück. Die Strecke führte von Madrid nach Barcelona. Laut Spaniens Verkehrsminister José Blanco, sei König Carl XVI. Gustaf sehr beeindruckt.

Grund des Besuchs des schwedischen Königs war eine Zusammenkunft der Königlichen Ingenieurs-Akademie. Er war als Leiter einer Delegation aus Schweden unterwegs.

Zurück zu der Hochgeschwindigkeitsbahn: Spanien gehört zu den führenden Staaten auf dem Gebiet der Hochgeschwindigkeitsbahnen. Bis 2020 soll Spanien weltweit die zweitmeisten Strecken für Schnellbahnen haben. Das betont Herr Teófilo Serrano, Präsident der Bahngesellschaft Renfe, gern. Führend auf Platz eins ist und bleibt voraussichtlich China, dessen Streckenkilometer unangefochten bleiben.

Die „Eisenbahn“ lockt viele Politiker nach Spanien. Neben dem schwedischen König, besichtigten schon viele Politiker und Experten aus allen Herren Ländern, unter anderem den USA die Bahnstrecken und machten Probefahrten auf die schnelle Art und Weise.

Das Bahnnetz verbindet momentan Madrid, Barcelona, Saragossa, Sevilla, Córdoba, Málaga oder Valladolid miteinander. Dies soll nicht nur den einheimischen Vorteile bringen, den Staus und Verkehrsverzögerungen zu entkommen, sondern auch den Tourismus fördern. Günstig mit dem Zug in die Sonne, und das auch noch ohne Staus und in wenigen Stunden? Wer ist da nicht begeistert?