Alle Rekorde brach am Wochenende in Madrid eine Großdemonstration gegen die geplante Novellierung des spanischen Abtreibungsgesetzes. Rund eine Millionen Menschen haben sich zum Motto „Jedes Leben zählt“ versammelt. Laut dem Sprecher Benigno Blanco sei dies die größte Demonstration in Spanien gewesen.
Der Protest richtete sich gegen die Abtreibungsreform der sozialistischen Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Kernaussage des neuen Gesetzes ist, dass die Abtreibung bis zur 14. Schwangerschaftswoche straffrei möglich ist. Außerdem sollen Minderjährige ab 16 Jahren ohne Einwilligung der Eltern einen Abbruch vornehmen dürfen. Bei Missbildung des Fötus sowie bei Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit der werdenden Mutter sollen Abtreibungen bis zur 22. Woche möglich sein.
Bisher war eine Abtreibung in Spanien nur nach einer Vergewaltigung, bei Verdacht auf Missbildung oder bei Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit der werdenden Mutter zulässig.
Das neue Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden, wo die sozialistische Minderheitsregierung auf die Unterstützung der Altkommunisten von der Vereinigten Linken oder von den republikanischen Abgeordneten aus Katalonien angewiesen ist.
Das neue Gesetz soll herrschende Rechtsunsicherheit vermeiden und schwangere Frauen nicht zu illegalen Wegen zwingen.
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